Ein Nachmittag am Tennisplatz
Als ich neulich das Tennisturnier der Kinder aus unserem Ort besuchte, war ich wirklich beeindruckt. Zum einen vom sportlichen Ehrgeiz und dem technischen Können der jungen Spielerinnen und Spielern, zum anderen von etwas, das man auf den ersten Blick vielleicht gar nicht sieht: ihrer mentalen Stärke.
Ein einziger schlecht getroffener Ball, ein Fehler im Spiel – und trotzdem stehen sie schon Sekunden später wieder bereit, um konzentriert weiterzuspielen. Kein Platz für langes Hadern, keine Zeit für Selbstzweifel. Es zählt der nächste Ball, der nächste Punkt, der nächste Versuch.
Der Umgang mit Druck und Rückschlägen
Was mir an diesem Nachmittag einmal mehr bewusst wurde: Diese Kinder lernen im Sport etwas, das weit über Sieg oder Niederlage hinausgeht. Sie lernen, mit Druck umzugehen, Rückschläge anzunehmen, sich zu konzentrieren, auch wenn es gerade schwerfällt. Nicht stehen zu bleiben in der Enttäuschung, sondern mit mentaler Präsenz weiterzumachen.
Und das ist doch eigentlich in allen Sportarten so.
Ob Fußball, Leichtathletik oder Turnen – mentale Techniken sind gefragt
Im Fußball entscheidet oft ein einziger verschossener Elfmeter über Sieg oder Niederlage. Auch hier heißt es: weitermachen, fokussiert bleiben, als Team zusammenhalten.
In der Leichtathletik kann ein Fehlstart das ganze Rennen kosten – und trotzdem muss man sich in der nächsten Disziplin wieder beweisen.
Turnerinnen und Turner trainieren monatelang für einen Moment auf dem Balken oder an den Ringen – ein kleiner Wackler, ein unglücklicher Sturz, und trotzdem ist mentale Stärke gefragt, um sich neu zu sammeln.
Mentale Techniken sind längst ein fester Bestandteil im professionellen Sporttraining. Visualisierung, Atemtechniken, positive Selbstansprache oder Fokussierungsübungen – sie helfen Athletinnen und Athleten, in kritischen Momenten handlungsfähig zu bleiben und die innere Ruhe zu bewahren. Doch warum sollte dieses Wissen nur Profis vorbehalten sein?
Kinder und Jugendliche frühzeitig stärken
Je früher Kinder und Jugendliche solche Techniken kennenlernen, desto selbstverständlicher können sie sie in unterschiedlichsten Lebenssituationen anwenden:
- bei einer Mathe-Schulaufgabe, in der ihnen plötzlich der Blackout droht,
- bei einem Referat, vor dem das Lampenfieber übermächtig scheint,
- in schwierigen sozialen Situationen mit Gleichaltrigen,
- später in Prüfungen, im Studium oder im Berufsleben.
Mentale Stärke ist keine angeborene Gabe. Sie ist erlernbar und sie ist ein Schlüssel für ein gesundes, resilientes und selbstwirksames Leben.
Was mentale Stärke eigentlich bedeutet
Mentale Stärke heißt nicht, keine Emotionen zu haben oder nie zu zweifeln. Im Gegenteil. Sie bedeutet, die eigenen Gefühle wahrzunehmen, anzuerkennen und dennoch handlungsfähig zu bleiben. Sie bedeutet, Rückschläge nicht als persönliches Scheitern, sondern als Teil eines Lernprozesses zu begreifen.
Mentale Stärke heißt: nicht perfekt zu sein, sondern flexibel, konzentriert, gelassen und motiviert trotz innerem oder äußerem Druck.
soulsuccess – Mentale Stärke alltagstauglich trainieren
Genau hier setzt die Arbeit mit soulsuccess an. In der App arbeiten Kinder und Jugendliche mit alltagstauglichen Tools, die ihnen helfen, ihre mentale Stärke zu entdecken und zu entwickeln.
Dazu gehören z. B.:
- Wöchentliche Aufgaben zur Selbstreflexion
Die sogenannten Wochenaufgaben regen dazu an, sich mit eigenen Zielen, Gedankenmustern und inneren Antreibern auseinanderzusetzen. Sie fördern ein bewusstes Umgehen mit Herausforderungen – sportlich, schulisch oder persönlich.
- Geführte Meditationen
Kurze, altersgerechte Meditationen helfen dabei, zur Ruhe zu kommen, den Atem zu regulieren und sich auf den Moment zu konzentrieren. Gerade im Sport kann diese Fähigkeit einen entscheidenden Unterschied machen, zwischen Hektik und Fokus.
- Dankbarkeitstagebuch
Ein kleines, aber wirkungsvolles Instrument: Wer regelmäßig aufschreibt, wofür er oder sie dankbar ist, stärkt nachweislich sein emotionales Wohlbefinden. Und das wiederum fördert Resilienz, auch wenn das Turnier oder der Wettkampf mal nicht wie gewünscht läuft.
- Schulaufgabenkalender
Organisation und Struktur sind wesentliche Bausteine mentaler Stärke. Wer seine Pflichten im Blick hat, fühlt sich weniger überfordert, auch das stärkt das Selbstvertrauen. Das gilt für den Schulalltag genauso wie für das Training oder Spielvorbereitungen.
- Vision Board
Kinder und Jugendliche gestalten ihr persönliches „Zukunftsbild“ – mit Bildern, Werten, Träumen. Dieses Vision Board motiviert, verbindet mit den eigenen Stärken und hilft, sich nicht nur an äußeren Erfolgen zu orientieren, sondern an dem, was einem selbst wirklich wichtig ist.
Mentale Stärke – ein Fundament für Gegenwart und Zukunft
Ob im Sport, in der Schule oder im späteren Berufsleben: Mentale Stärke ist eine Schlüsselkompetenz in unserer zunehmend komplexen Welt.
Gerade in Zeiten von Leistungsdruck, Reizüberflutung und digitaler Dauerbeschallung brauchen junge Menschen Strategien, um bei sich zu bleiben, mit Rückschlägen umzugehen und ihren eigenen Weg zu gehen.
Der Sport ist dabei ein großartiges Übungsfeld, aber er braucht die richtige Ergänzung. Eine, die nicht nur körperlich trainiert, sondern auch das Innere stärkt.
Denn wer gelernt hat, nach einem verschlagenen Ball ruhig durchzuatmen und konzentriert weiterzuspielen, hat etwas fürs Leben gelernt.