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Freundschaft – warum echte Nähe so wichtig ist

Um was geht es bei diesem Beitrag:

Einsamkeit als gesellschaftliches Problem

In den letzten Jahren ist viel über Einsamkeit gesprochen worden. Studien zeigen, dass immer mehr Menschen, ob jung oder alt, das Gefühl haben, nicht wirklich eingebunden zu sein. Paradoxerweise leben wir in einer Zeit, in der wir über digitale Netzwerke mit unzähligen Personen gleichzeitig kommunizieren können. Wir haben die Möglichkeit, jederzeit Nachrichten zu schreiben, Videocalls zu führen oder uns mit Menschen auf der ganzen Welt zu verbinden. Und dennoch steigt das Gefühl der Vereinsamung.

Ein Teil dieses Phänomens hat mit der zunehmenden Digitalisierung unseres Lebens zu tun. Auch Kinder und Jugendliche verbringen heute einen Großteil ihrer Freizeit in digitalen Räumen. Dort treffen sie auf Gleichgesinnte, tauschen sich aus, spielen gemeinsam. Immer öfter treten dabei sogar sogenannte „KI-Freunde“ auf den Plan – künstlich erschaffene Gesprächspartner, die Empathie simulieren, immer zuhören, nie widersprechen. Auf den ersten Blick scheint das verlockend: Man hat jemanden, der verfügbar ist, der die eigenen Gefühle scheinbar ernst nimmt und nie enttäuscht. Doch genau hier liegt die Gefahr.

Was Freundschaft wirklich bedeutet

Echte Freundschaften unterscheiden sich grundlegend von solchen künstlichen Beziehungen. Sie entstehen, wenn Menschen sich einander öffnen, Vertrauen aufbauen und durch gemeinsame Erfahrungen eine Bindung entwickeln. Freundschaft ist kein Produkt, das man konsumiert, sondern ein Prozess, der Zeit, Aufmerksamkeit und Pflege erfordert.

In einer Freundschaft geht es darum, schöne Momente zu teilen aber auch darum, schwierige Phasen gemeinsam durchzustehen. Wer schon einmal erlebt hat, dass ein Freund oder eine Freundin in einer schweren Lebenssituation an der Seite stand, weiß, welchen Wert das hat. Solche Bindungen sind es, die uns Halt geben, wenn wir uns selbst verloren fühlen, und die uns spiegeln, wer wir sind und was uns wichtig ist.

Freundschaft ist ein Gegenentwurf zu Einsamkeit, weil sie auf Gegenseitigkeit beruht. Es geht nicht darum, dass eine Seite gibt und die andere nimmt, sondern darum, dass beide Seiten bereit sind, füreinander einzustehen. Diese Art von Verbindung kann keine KI ersetzen.

Konflikte gehören dazu

Ein weiterer Aspekt, der echte Freundschaften so wertvoll macht, ist ihre Unvollkommenheit. Freunde streiten sich, sie sind unterschiedlicher Meinung, sie verletzen sich vielleicht sogar,  und genau darin liegt eine große Chance. Denn nur in echten Begegnungen lernen wir, Konflikte auszuhalten, aufeinander zuzugehen, Kompromisse zu finden.

Wer sich ausschließlich auf digitale Begleiter verlässt, verpasst diese Lernerfahrungen. Künstliche Freunde widersprechen nicht. Sie spiegeln die eigenen Wünsche zurück, ohne sie infrage zu stellen. Doch so verlernen wir, mit Widerstand umzugehen, unterschiedliche Perspektiven zu akzeptieren oder konstruktiv zu streiten. Dabei sind genau diese Fähigkeiten zentral, um in einer komplexen, vielfältigen Gesellschaft zurechtzukommen.

Freundschaften geben Halt – und Freude

Freundschaften sind mehr als nur ein soziales Bedürfnis. Sie haben auch eine direkte Auswirkung auf unsere psychische und körperliche Gesundheit. Menschen mit stabilen, vertrauensvollen Beziehungen erkranken seltener an Depressionen, sind resilienter gegenüber Stress und leben statistisch gesehen sogar länger.

Vor allem aber machen Freundschaften das Leben schöner. Sie schenken uns Leichtigkeit, gemeinsame Abenteuer, geteiltes Lachen. Sie eröffnen Räume, in denen wir so sein dürfen, wie wir sind, ohne Masken, ohne Rollen. Oft sind es gerade die kleinen Momente – ein spontaner Spaziergang, ein gemeinsames Essen, ein vertrautes Gespräch –, die im Rückblick die wertvollsten Erinnerungen bilden.

Und manchmal sind es Freundschaften, die uns durchs ganze Leben begleiten. Viele entstehen in der Schule oder im Studium und bleiben bestehen, auch wenn man später unterschiedliche Wege geht. Andere Freundschaften entwickeln sich neu in Phasen, in denen man sie vielleicht gar nicht erwartet hätte. Was alle gemeinsam haben: Sie müssen gepflegt werden, sonst verlieren sie ihre Kraft.

Freundschaft will gepflegt sein

Wie jede Beziehung brauchen auch Freundschaften Aufmerksamkeit. Sie funktionieren nicht von selbst, sondern erfordern, dass wir uns Zeit füreinander nehmen, zuhören, Interesse zeigen. Gerade in einer hektischen Welt, in der uns berufliche Verpflichtungen, familiäre Aufgaben und digitale Ablenkungen vereinnahmen, ist das nicht selbstverständlich.

Doch es sind oft schon kleine Gesten, die eine große Wirkung entfalten: ein Anruf, eine kurze Nachricht, ein gemeinsames Treffen, selbst wenn es nur für einen Kaffee ist. Wer in Freundschaften investiert, wird auf lange Sicht reich beschenkt – mit Nähe, Vertrauen und Verbundenheit.

Freundschaften sind damit ein Gegengewicht zu der Anonymität und Geschwindigkeit unserer Zeit. Sie verlangsamen, erden, geben uns das Gefühl, dass wir nicht alleine sind.

Kinder und Jugendliche brauchen echte Freundschaften

Besonders wichtig ist dieses Thema für Kinder und Jugendliche. Sie wachsen heute in einer Welt auf, die von digitalen Medien geprägt ist. Natürlich bieten soziale Netzwerke und Online-Spiele Möglichkeiten der Verbindung. Doch wenn echte Begegnungen und Freundschaften dadurch in den Hintergrund rücken, fehlt jungen Menschen ein zentraler Entwicklungsraum.

In Freundschaften lernen Kinder und Jugendliche Empathie. Sie üben, sich in andere hineinzuversetzen, Rücksicht zu nehmen, aber auch ihre eigenen Bedürfnisse klar zu äußern. Sie erfahren, wie es ist, Verantwortung füreinander zu übernehmen, Geheimnisse zu teilen oder gemeinsam über Grenzen hinauszuwachsen.

All das kann kein Algorithmus ersetzen. Es sind genau diese Erfahrungen, die Resilienz, Selbstbewusstsein und Beziehungsfähigkeit fördern – Kompetenzen, die im späteren Leben von unschätzbarem Wert sind.

Meine persönliche Dankbarkeit

Ich bin unglaublich dankbar dafür, dass ich ein Leben mit wertvollen Freundschaften führen darf. Immer wieder halte ich inne und reflektiere, wie wichtig diese Menschen für mich sind und wie sehr sie mein Leben bereichern. Ohne meine Freunde – ihre Unterstützung, ihr offenes Ohr, ihre ehrlichen Rückmeldungen – wäre vieles, was ich geschafft habe, gar nicht möglich gewesen. Ihre Perspektiven und Inputs sind für mich ein ständiger Schatz, der mich wachsen lässt und trägt.

Es macht mich besonders glücklich, dass auch meine Tochter den Wert von Freundschaften kennt und schätzt. Sie lebt dieses Bewusstsein in ihrem Alltag, freut sich an ihren Freundinnen und Freunden und weiß, wie viel Kraft und Freude in diesen Beziehungen liegt. Zu sehen, wie selbstverständlich sie diese Verbindungen pflegt, ist für mich ein großes Geschenk.

Freundschaften als Quelle von Zuversicht

In Zeiten, in denen die Welt oft unübersichtlich und bedrohlich wirkt, können Freundschaften eine wichtige Quelle von Zuversicht sein. Sie erinnern uns daran, dass wir nicht allein durch Krisen gehen müssen, dass es Menschen gibt, die uns den Rücken stärken, wenn wir mutig neue Schritte gehen. Freundschaften geben uns Sicherheit und erinnern uns daran, dass wir getragen sind.

Die Wochenaufgabe von soulsuccess

Freundschaften sind ein Schatz. Sie entstehen nicht von allein, sie brauchen Zeit, Aufmerksamkeit und Pflege. Aber sie geben uns etwas zurück, das unbezahlbar ist: Nähe, Vertrauen, Freude und Halt.

Um das im (Schul)Alltag nicht zu vergessen, ist es hilfreich, sich bewusst kleine Schritte vorzunehmen. Eine schöne Wochenaufgabe bei soulsuccess ist zum Beispiel:

Heute sage ich einem lieben Freund oder einer lieben Freundin, was ich an ihm oder ihr besonders schätze.

Es ist ein kleiner Satz, aber er kann eine große Wirkung haben – für den anderen, und auch für uns selbst. Denn Freundschaft wächst genau dort, wo wir sie sichtbar machen.

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