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Klarheit und Struktur von Anfang an – Was mir die Feedbackrunde mit meiner neuen Klasse gezeigt hat

Um was geht es bei diesem Beitrag:

Warum Feedback oft zu spät kommt

Als Lehrkraft ist man es gewohnt, am Ende eines Schuljahres eine Feedbackrunde einzuholen. Es ist eine schöne Gelegenheit, zurückzuschauen, gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern zu reflektieren, was gut lief und was man vielleicht hätte besser machen können. Doch in all den Jahren hat mich dabei ein Gedanke begleitet: Wäre es nicht hilfreicher, dieses Feedback schon früher zu bekommen und nicht erst, wenn das Schuljahr bereits vorbei ist?

Gerade in einer neuen Klassenleitungsklasse, in der man die Schülerinnen und Schüler noch gar nicht kennt, wäre es doch spannend und sinnvoll zu erfahren, was sie sich wünschen, was ihnen wichtig ist und welche Vorstellungen sie von einem guten Unterricht haben. Statt erst am Ende die Rückmeldung zu bekommen, wollte ich diesmal gleich zu Beginn erfahren, welche Erwartungen meine neue Klasse an mich und meinen Unterricht hat.

Deshalb habe ich mich entschieden, die Feedbackrunde dieses Jahr einmal anders zu gestalten: nicht zum Abschluss, sondern direkt zum Start.

Schritt 1: Zuhören – Erwartungen und Wünsche sichtbar machen

Die Rückmeldungen, die ich erhielt, haben mich begeistert, denn die Wünsche der Jugendlichen waren nicht nur schön, sondern auch absolut nachvollziehbar. Sie sehnen sich nach Klarheit und Struktur.

Immer wieder kam die Rückmeldung: „Wir möchten klarer sehen, was wir wann machen müssen.“ Es ging dabei nicht um weniger Arbeit oder darum, es sich möglichst bequem zu machen, sondern vielmehr um den Wunsch nach einem strukturierten Rahmen, der ihnen Orientierung gibt. In einer Welt, die für Jugendliche oft komplex, hektisch und unübersichtlich ist, ist der Wunsch nach Übersichtlichkeit mehr als verständlich.

Ein Punkt, der sehr deutlich genannt wurde: Alle Lehrkräfte sollten mit denselben Tools arbeiten. Die Jugendlichen empfinden es als belastend, wenn Arbeitsmaterialien einmal hier, einmal dort abgelegt werden – auf unterschiedlichen Plattformen, Clouds oder Ablagesystemen. Dieser Flickenteppich führt zu Verwirrung und kostet unnötig Zeit und Energie.

Ihr Wunsch war deshalb ein einheitliches System, auf das alle zugreifen und in dem alle Materialien gebündelt sind. Das schafft Ordnung, Klarheit und Sicherheit.

Schritt 2: Struktur schaffen – den Blick nach vorne ermöglichen

Besonders überrascht hat mich ein weiterer Wunsch, der immer wieder geäußert wurde: Die Schülerinnen und Schüler möchten, dass nicht nur die aktuelle Stunde, sondern auch die nächste Unterrichtsstunde schon in der Cloud hinterlegt wird.

Sie erklärten mir, dass es ihnen enorm helfe, im Voraus zu wissen, was als Nächstes auf sie zukommt. Dieses Wissen nimmt Druck heraus und gibt ihnen die Möglichkeit, sich gedanklich oder auch organisatorisch vorzubereiten. Für mich war das eine so nachvollziehbare wie wertvolle Rückmeldung und gleichzeitig ein Spiegel, wie sehr Jugendliche Struktur im Alltag brauchen.

In einem Schulalltag, der ohnehin von vielen wechselnden Anforderungen geprägt ist, ist diese Art von Transparenz eine Art Ruhepol. Sie schenkt Orientierung und ermöglicht es, sich auf die Inhalte besser einzulassen.

Schritt 3: Aktiv einbeziehen – Lernen durch Tun

Neben der Struktur war den Schülerinnen und Schülern auch wichtig, aktiv im Unterricht eingebunden zu werden. Viele von ihnen äußerten, dass sie Inhalte besser behalten und verstehen, wenn sie selbst etwas tun können, sei es in Gruppenarbeiten, Diskussionen oder kreativen Aufgaben.

Für mich war es ein großartiges Zeichen, dass Jugendliche selbst gestalten möchten. Sie wollen mitdenken, ausprobieren und Verantwortung für ihren Lernprozess übernehmen.

Das zeigt, wie reflektiert sie bereits sind: Sie wissen, dass Lernen nachhaltiger ist, wenn man selbst aktiv wird. Diese Einsicht ist etwas, das ich mir als Lehrerin zu Herzen nehme und vermehrt in meinen Unterricht einbauen möchte.

Warum diese Wünsche so wertvoll sind

Die Wünsche meiner Schülerinnen und Schüler sind nicht abgehoben, nicht unrealistisch und nicht überzogen. Im Gegenteil, sie sind durchdacht, erwachsen und absolut nachvollziehbar.

Klarheit, Struktur, Beteiligung, eigentlich genau das, was wir auch als Erwachsene in unserem Alltag schätzen. Wer möchte nicht wissen, wo er die nötigen Unterlagen findet, was als Nächstes auf ihn zukommt und wie er aktiv beteiligt sein kann?

Diese Feedbackrunde hat mir deutlich gezeigt: Wenn wir den Jugendlichen zuhören, erfahren wir, was sie wirklich brauchen und das sind Dinge, die letztlich auch uns Lehrkräften das Leben leichter machen. Denn wo Klarheit und Struktur herrschen, gibt es weniger Missverständnisse, weniger Sucherei und weniger Chaos. Das schafft mehr Raum für die Inhalte, die wirklich zählen.

Meine Begeisterung über die Rückmeldungen

Ich war wirklich begeistert von dieser Feedbackrunde. Die Wünsche der Jugendlichen waren so reif, so vernünftig und so nachvollziehbar, dass ich einmal mehr gemerkt habe: Wir unterschätzen unsere Schülerinnen und Schüler oft.

Statt einfach nur zu konsumieren, haben sie sich intensiv Gedanken gemacht, wie Unterricht für sie sinnvoll und effektiv sein kann. Das zeigt mir, dass es sich lohnt, frühzeitig nachzufragen, zuzuhören und gemeinsam Wege zu finden.

Ich freue mich auf das kommende Schuljahr, weil ich weiß, wenn ich auf diese Wünsche eingehe, profitieren wir alle, die Jugendlichen und auch wir Lehrkräfte.

Klarheit, Struktur und Resilienz – auch ein Thema bei soulsuccess

Die Rückmeldungen meiner Klasse haben mir noch einmal vor Augen geführt, wie wichtig die Themen Klarheit und Struktur sind. Genau diese beiden Punkte stehen auch im Zentrum von soulsuccess.

Denn Klarheit und Struktur sind nicht nur wichtige Grundlagen für erfolgreiches Lernen, sondern auch wesentliche Bausteine für Resilienz. Wer weiß, woran er ist, wer Orientierung hat und wer aktiv beteiligt ist, fühlt sich sicherer und kann gelassener mit Herausforderungen umgehen.

Die Arbeit mit soulsuccess verfolgt genau diesen Ansatz: Jugendlichen Tools an die Hand geben, die ihnen helfen, sich zu organisieren, ihre Werte zu erkennen und ihre Ziele im Blick zu behalten. So wird nicht nur das Lernen erleichtert, sondern auch die persönliche Stärke gefördert.

Fazit: Feedback als Chance

Die Feedbackrunde zu Beginn des Schuljahres war für mich ein Augenöffner. Sie hat mir gezeigt, wie sehr Jugendliche Klarheit und Struktur schätzen und wie wichtig es ist, sie aktiv einzubeziehen.

Anstatt am Ende des Schuljahres zu erfahren, was man hätte besser machen können, habe ich jetzt die Chance, gleich von Anfang an darauf einzugehen. Das ist nicht nur ein Gewinn für die Schülerinnen und Schüler, sondern auch für mich als Lehrkraft.

Denn letztlich sitzen wir alle im selben Boot: Wir wollen, dass Lernen gelingt, dass es Freude macht und dass es nachhaltig wirkt. Und das erreichen wir am besten, wenn wir zuhören, gemeinsam gestalten und immer wieder fragen: Was brauchst du, um gut lernen zu können?

Für mich steht fest: Diese Feedbackrunde war nicht die letzte zu Beginn eines Schuljahres.

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