In der Montessorischule meiner Tochter entdecke ich immer wieder wertvolle Impulse, die ich in meinen eigenen Unterricht an der Regelschule integrieren kann. Besonders eine Idee zur Förderung der Konzentration hat mich inspiriert: die Sanduhr als stiller Helfer für fokussiertes Arbeiten.
Konzentration als Schlüssel zum Lernen
In einer Welt voller Ablenkungen ist es für viele Schülerinnen und Schüler eine Herausforderung, sich über längere Zeit hinweg auf eine Aufgabe zu konzentrieren. Sei es, dass sie leicht ins Träumen geraten, sich durch Geräusche gestört fühlen oder schlicht noch nicht gelernt haben, wie man bewusst den Fokus hält – für einige Kinder ist konzentriertes Arbeiten eine echte Hürde.
Hier kommt eine einfache, aber äußerst wirkungsvolle Methode ins Spiel: die Sanduhr als visuelle Erinnerung.
Wie funktioniert die Sanduhr-Methode?
In der Montessorischule meiner Tochter wird dieses Prinzip während der Freiarbeit angewandt. Kinder, die sich schwer konzentrieren können, bekommen eine kleine Sanduhr an ihren Platz gestellt. Die Sanduhr gibt ihnen eine klare, aber sanfte Struktur: Während der Sand langsam rieselt, konzentrieren sie sich bewusst auf ihre Aufgabe. Die Zeit ist überschaubar, sodass die Kinder wissen, dass es einen klaren Rahmen gibt – danach können sie sich eine kleine Pause gönnen oder reflektieren, wie gut sie gearbeitet haben.
Die Sanduhr im eigenen Unterricht – so setze ich sie ein
Diese Methode hat mich sofort inspiriert, sie in meinen eigenen Unterricht einzubauen. Da die individuelle Verteilung von Sanduhren in einer großen Klasse schwierig wäre, habe ich stattdessen eine gut sichtbare Sanduhr an einer zentralen Stelle im Raum platziert.
Wenn ich merke, dass die Konzentration nachlässt oder die Klasse insgesamt unruhiger wird, genügt oft ein stiller Hinweis auf die Sanduhr. Alle wissen: Jetzt ist die Zeit für konzentriertes Arbeiten. Es entsteht eine Art stiller Vereinbarung, die Kinder regulieren sich zunehmend selbst, ohne dass ich sie ständig ermahnen muss.
Warum funktioniert das so gut?
Die Sanduhr wirkt auf mehreren Ebenen:
- Visuelle Erinnerung: Anders als eine verbale Aufforderung lenkt die Sanduhr die Aufmerksamkeit ganz ohne Unterbrechung.
- Klare Zeitbegrenzung: Die Schülerinnen und Schüler wissen, dass sie sich nur für eine bestimmte Zeitspanne fokussieren müssen – das erleichtert den Einstieg.
- Sanfte Selbstregulation: Statt Druck oder Ermahnungen erleben die Kinder, dass sie selbst ihre Konzentration steuern können.
- Spielerisches Element: Das Sandrieseln kann sogar beruhigend wirken und gibt den Kindern eine klare Orientierung.
Konzentration fördern – eine wichtige Kompetenz fürs Leben
Diese Methode zeigt eindrucksvoll, dass Konzentration eine erlernbare Fähigkeit ist. Indem Kinder früh erleben, wie sie ihren Fokus bewusst steuern können, entwickeln sie eine wichtige Kompetenz, die ihnen in der Schule und ihr ganzes Leben lang helfen wird.
Manchmal sind es die kleinsten Methoden, die die größte Wirkung entfalten. Die Sanduhr erinnert uns daran, dass klare Strukturen, visuelle Hilfen und kleine Routinen einen enormen Unterschied machen können – für ein konzentriertes, erfolgreiches und entspanntes Lernen.
soulsuccess: Die Sanduhr-Methode als Wochenaufgabe für zu Hause
Im Unterricht und auch zu Hause kann die Sanduhr-Methode ein tolles Hilfsmittel sein. In der soulsuccess App gibt es eine Wochenaufgabe, die genau darauf aufbaut: Die Kinder und Jugendlichen sollen sich eine kleine Sanduhr oder einen Timer nehmen und bewusst für eine bestimmte Zeit konzentriert arbeiten – ohne Ablenkung.
Diese einfache Übung hilft ihnen, ihren Fokus zu trainieren und selbst zu erleben, dass sie ihre Konzentration steuern können. So wird Achtsamkeit im Lernen gestärkt – ein wichtiger Baustein für mentale Stärke und langfristigen Erfolg.
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