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Werteerziehung und die Verfassungsviertelstunde

Um was geht es bei diesem Beitrag:

Ein Schritt zu mehr Klarheit und Resilienz

Seit diesem Schuljahr gibt es an bayerischen Schulen die Verfassungsviertelstunde – ein neues, festes Element der politischen Bildung. Sie soll Schülerinnen und Schülern das Bewusstsein für die Bedeutung unserer Verfassungswerte näherbringen und verdeutlichen, wie diese unser gesellschaftliches Zusammenleben gestalten. Dabei geht es nicht nur darum, sich mit dem Grundgesetz und der Bayerische Verfassung auseinanderzusetzen, sondern auch darum, zu verstehen, was uns als Gesellschaft zusammenhält und wie Demokratie funktioniert. Werte wie Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit stehen dabei im Mittelpunkt.

Bayerns Kultusministerin Anna Stolz hat die Bedeutung dieser neuen Initiative bei einem Besuch an ihrem Heimatgymnasium betont. Sie unterstrich, dass es essentiell sei, den Schülerinnen und Schülern stets vor Augen zu führen, was Freiheit und Demokratie ermöglichen und wie wichtig es ist, diese Werte zu schützen. Gerade in Zeiten zunehmender Unsicherheit und Orientierungslosigkeit ist es von großer Bedeutung, die Grundlagen unseres Zusammenlebens zu vermitteln und dabei die individuelle Wertebildung nicht zu vernachlässigen.

Werteerziehung – Warum sie für unsere Kinder und Jugendlichen so wichtig ist

In der heutigen, schnelllebigen Welt stehen junge Menschen vor zahlreichen Herausforderungen. Die Unsicherheit, die durch soziale Medien, Leistungsdruck und globale Krisen erzeugt wird, führt oft zu Orientierungslosigkeit. Aussagen wie „Das hat doch keinen Wert!“ sind leider keine Seltenheit, und sie spiegeln die Verwirrung und den Mangel an Lebenssinn wider, mit dem viele Jugendliche zu kämpfen haben.

Werteerziehung in der Schule kann hier Abhilfe leisten. Sie ist die ist die Grundlage für ein selbstbestimmtes und erfülltes Leben. Werte sind die inneren Kompassnadeln, die uns durch das Leben leiten. Wenn Kinder und Jugendliche ihre eigenen Werte erkennen, entwickeln sie Selbstbewusstsein, Resilienz und die Fähigkeit, klare, sinnvolle Entscheidungen zu treffen. Die eigene Werteerkennung hilft dabei, in einer Welt voller Ablenkungen und Unsicherheiten festen Halt zu finden.

Die Herausforderungen der heutigen Zeit

Wir leben in einer Zeit, in der soziale Medien oft die Standards für Wertigkeit vorgeben. Schönheit, Perfektion und materieller Erfolg werden als die Ziele schlechthin dargestellt. Jugendliche sind diesem enormen Druck ausgesetzt, was nicht selten zu negativen Folgen wie Depressionen, Essstörungen und einem geringen Selbstwertgefühl führt. Die „stets perfekte“ Welt der sozialen Medien hinterlässt Spuren, und immer mehr Jugendliche fühlen sich im Vergleich unzulänglich.

 

Doch genau hier kann die Werteerziehung ansetzen. Wenn junge Menschen lernen, nach ihren eigenen Werten zu leben, erkennen sie, dass ihr Wert nicht von äußeren Maßstäben abhängt. Sie gewinnen Klarheit über sich selbst und entwickeln eine Resilienz, die ihnen hilft, äußere Einflüsse kritisch zu hinterfragen und einen eigenen, sinnhaften Lebensweg zu finden.

Werte als Wegweiser für die Zukunft

Die Ermittlung der eigenen Werte ist ein kraftvoller Schritt zur Selbstfindung und Orientierung in einer komplexen Welt. Diese Werte sind eine Landkarte, die Jugendlichen dabei hilft, ihre Ziele zu definieren und ein Leben nach ihren eigenen Überzeugungen zu gestalten. Sie geben Sinn und Zweck, und genau diese Sinnhaftigkeit ist es, die sie in herausfordernden Zeiten stärkt.

 

Auch im Klassenzimmer kann die Integration von Wertearbeit transformative Effekte haben. Indem Schülerinnen und Schüler ihre Werte erkennen und mit diesen arbeiten, werden sie resilienter und selbstbewusster. Ganze Klassen können durch diese Arbeit gestärkt werden, und Lehrkräfte schaffen so eine unterstützende und fürsorgliche Umgebung. Das Ergebnis ist ein starkes Gemeinschaftsgefühl, das nicht nur den Schulalltag prägt, sondern die Jugendlichen auch für die Zukunft rüstet.

Fazit: Ein sinnstiftender Weg für die Bildung

Werteerziehung ist ein unverzichtbarer Bestandteil der Bildung. Indem wir unseren Kindern und Jugendlichen helfen, ihre eigenen Werte zu entdecken und zu verinnerlichen, geben wir ihnen Werkzeuge an die Hand, mit denen sie den Herausforderungen unserer Zeit begegnen können. Werte bieten Orientierung, Sinn und Halt – genau das, was junge Menschen in einer komplexen Welt brauchen.

Mit der Verfassungsviertelstunde an bayerischen Schulen haben wir einen neuen, wertvollen Impuls erhalten, um politische Bildung mit Werteerziehung zu verknüpfen. Nutzen Sie diese Chance, um Ihre Schülerinnen und Schüler dabei zu unterstützen, ihren eigenen Lebensweg zu gestalten – gestärkt durch ihre Werte, bewusst und voller Zuversicht. Denn wie Friedrich Nietzsche einst sagte: „Wer ein Warum hat, dem ist kein Wie zu schwer.“

Geben Sie Ihren Schülerinnen und Schülern dieses „Warum“ an die Hand und helfen Sie ihnen, leichter mit dem „Wie“ zu beginnen!

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