Wenn ich auf meine Arbeit mit Schülerinnen und Schülern blicke, sehe ich vor allem eines: wie sehr junge Menschen bereit sind, an sich zu arbeiten, wenn man ihnen den Raum dafür gibt. Sie wollen verstehen, was in ihnen vorgeht, sie möchten lernen, wie sie mit Druck, Unsicherheit oder Angst umgehen können. Und sie spüren sehr genau, dass es ihnen guttut, wenn sie Werkzeuge an die Hand bekommen, um sich selbst zu stärken.
Ich wünsche mir, dass Schulen solche Angebote stärker in den Blick nehmen.
Dass mentale und emotionale Gesundheit nicht als „Zusatz“ gesehen wird, sondern als fester Bestandteil von Bildung. Denn Klarheit, Struktur und Resilienz sind keine weichen Themen, sie sind die Grundlage für das Lernen.
Es wäre ein wichtiger Schritt, wenn Gelder für Projekte bereitgestellt würden, die auf die seelische Stärkung von Jugendlichen abzielen. Die Realität zeigt leider oft das Gegenteil: Lehrkräfte wollen solche Angebote machen, finden aber weder Zeit noch finanzielle Unterstützung dafür. Dabei sind es genau diese Stunden, die etwas in den jungen Menschen bewegen.
Lehrkräfte brauchen Freiräume, um mit ihren Klassen an Themen wie Selbstwirksamkeit, Klarheit und Resilienz zu arbeiten. Diese Arbeit ist kein Luxus – sie ist eine Notwendigkeit. Denn sie vermittelt den Jugendlichen das, was ihnen im Alltag oft fehlt: Orientierung, Vertrauen und das Gefühl, handlungsfähig zu sein.
Ich erlebe immer wieder, wie offen und dankbar Kinder und Jugendliche auf solche Einheiten reagieren. Sie sagen, dass sie sich danach ruhiger, sicherer und klarer fühlen. Dass sie das Gefühl haben, etwas über sich selbst gelernt zu haben.
Solche Rückmeldungen zeigen, wie wertvoll diese Form von Unterricht ist und wie sehr sie gebraucht wird.
Eine Investition in die seelische Gesundheit junger Menschen ist eine Investition in unsere gemeinsame Zukunft.
Denn wer früh lernt, sich selbst zu verstehen und zu stärken, kann Herausforderungen mit Zuversicht und innerer Stabilität begegnen.
Das ist mein Wunsch für die Zukunft:
Mehr Raum für das, was die Kinder und Jugendlichen wirklich stärkt sowie die Überzeugung, dass Bildung mehr ist als Wissensvermittlung.
Bildung bedeutet, Menschen auf ihrem Weg zu begleiten, hin zu innerer Klarheit, Selbstvertrauen und Lebensfreude.